Influencer: Der Schlüssel zur Generation Z
In den USA längst als „The New King of Content“ bezeichnet, findet Influencer Marketing nun auch in Deutschland Gehör. Der Beziehungsaufbau zwischen digitalen Bloggern und Marken ist im Kern nichts neues, erhält aber durch die Verschiebung unserer Informationsquellen von Offline-Kanälen hin zu Social Media eine immer größere Bedeutung. Ein weiterer Faktor kommt erschwerend hinzu: Inzwischen bildet die so genannte „Generation Z“, also diejenige Generation die gänzlich im Online-Umfeld aufgewachsen ist, bereits die Mehrheit der weltweiten Kaufkraft.
Betrachtet man diese „Digital Natives“ näher, wird klar, dass ein Umdenken in der Werbung längst überfällig ist. Denn das Verhalten der vorherigen Generation Y, den „Millennials“, wird hier noch auf die Spitze getrieben. So lesen sich die zentralen Eigenschaften der Digital Natives wie folgt:
- Hohes Mitteilungsbedürfnis: Fühlen sich mit Gleichgesinnten verbunden und nehmen Einfluss
- Extreme Multi-Tasker: Agieren an mehreren Bildschirmen gleichzeitig, kommunizieren per Bildsprache
- Süchtig nach Erfahrungen: Suchen Authentizität, wollen sich Erfahrungen so nah wie möglich fühlen
- Skeptiker von Natur aus: Hegen großes Misstrauen, bilden sich ihre eigene Meinung
- Extreme Ungeduld: Haben eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne, denken konstant in 4D
- Sozial eingestellt: Möchten nur von Marken kaufen, die ihre Mission glaubhaft vermitteln
Während sich diese Charakterzüge lediglich auf die Formulierung der Werbebotschaft auswirken, steht es für die Art und Weise der Ansprache nicht besser. Denn: Digital Natives meiden jede Form von Werbung. Bereits heute haben über ein Drittel von ihnen Ad-Blocker installiert, privates Surfen im Browser gehört zum Usus, die Zahlungsbereitschaft für werbefreie Zugänge ist enorm und je geschlossener das soziale Netz, desto mehr Digital Natives tummeln sich dort. Die Konsequenz ist ein Ruck für eine milliardenschwere Industrie, für die offensichtliche Werbung, vom Banner bis zur Printkampagne, seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit war.
Die Frage, die sich unweigerlich aufdrängt: Wie erreicht man diese digitale Generation, die sich nun immer stärker ihren Weg in die Konsumwelt bahnt? Mit Hilfe der Glaubwürdigkeit von digitalen Meinungsführern. Neben der bereits angesprochenen Botschaft der Marken, die sich zwangsweise anpassen muss, sind es populäre Nutzer auf YouTube, Instagram, Snapchat und in Blogs, denen die digitale Generation ihr Vertrauen schenkt. Dabei sind explizit keine Stars und Sternchen gemeint, sondern möglichst nahbare, alltägliche Personen, deren Abonnenten sich zu 100% mit diesen so genannten „Influencern“ (und ihrer Produktwelt) identifizieren können.
Vor diesem Hintergrund wird klar, warum die Bedeutung von gutem Influencer Marketing tagtäglich zunimmt – womöglich wird Influencer Marketing sogar „der“ zentrale Weg der nächsten Jahre sein, um die noch frische Generation Z überhaupt erreichen zu können. In jedem Fall hat diese neue Form des Content Marketing das Potenzial, die Werbewelt in ähnlicher Form in Schach zu halten wie einst das Aufkommen von Werbebannern und interaktiven Pop-Ups – nur dass der Beziehungsaufbau mit wirklich guten, zur Marke passenden Influencern ungleich komplexer ist.